Hitzestress bei Rindern - 13 Tipps & Tricks

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Hitzestress bei Rindern – wie Du mit 13 kleinen Tricks Deinen Kühen das Leben leichter machen kannst

Eine moderne Milchkuh erzeugt 1.500 Watt Wärmeleistung. Damit könntet Ihr Euer Wohnzimmer heizen. Doch wohin mit der vielen Wärme im Sommer? Ab 16°C wird bereits die Futterverwertung von Milchkühen ineffizienter und ab 22 °C bis 24°C beginnen die Rinder unter Hitzestress zu leiden, wenn die Umgebungsluft gleichzeitig 70% Luftfeuchte hat. Dass die Rinder unter Hitzestress leiden, merkt Ihr daran, dass sich die Leistung und die Fruchtbarkeit verschlechtern. Später ist das an Abkalbespitzen zu bemerken. Die Milchinhaltsstoffe und auch die absolute Milchleistung sinken. Nicht selten nehmen Entzündungsgeschehen zu. Es gibt aber einiges, dass Ihr tun könnt, um Euren Kühen etwas Hitzestress zu ersparen oder damit sie zumindest fitter durch die warme Zeit kommen. 


Wir haben 13 Tipps, die Euren Tieren im Sommer Erleichterung verschaffen:

  1. Ausreichende Wasserversorgung sicherstellen. 
  2. Belegung im Stall reduzieren; keine Überbelegung. Das gelingt z.B. indem die Trockensteher auf die Weide oder einen Auslauf kommen. Auch wenn das tragende Jungvieh in die Sommerfrische auf die Weide darf, kann im Stall Platz geschaffen werden.
  3. Auf der Weide für Schatten sorgen. Recht einfach und günstig ist das, wenn Bäume und/oder Hecken vorhanden sind. Wenn das nicht gegeben ist, könnt Ihr Euch mit Planen helfen, die z.B. zwischen Heu- oder Strohballen gespannt werden. 
  4. Fenster, Türen, First und Stallfronten öffnen. 
  5. Ventilatoren oder andere Lüftungssysteme installieren. Langsamläufer mit 1,2 bis 1,5 m Durchmesser, mit 10° bis 15° Neigung 2,70 m über dem Laufgang und parallel zur Futterachse aufhängen und ab 18°C einschalten. 
  6. Die Gabe von Viehsalz und Mineral in der Ration erhöhen. 
  7. Puffern
  8. Den Faseranteil in der Ration reduzieren, besonders ADF. Dabei die Wiederkautätigkeit beachten. 
  9. Energiedichte der Ration mit geeigneten Energieträgern erhöhen. 
  10. De – Novo - Synthese im Euter entlasten. Milchfettsynthese über De - Novo erzeugt Wärme. Wenn mehr „vorgefertigte“ Fettsäuren aus dem Blut übernommen werden können, kann das Euter bei der Milchfettsynthese, mit einer geeigneten Zusammensetzung der Futterfettsäuren entlastet werden. 
  11. Vitamin E, Polypehnole, Selen und ß-Carotin suplementieren um oxidativen Stress zu reduzieren. 
  12. Ration konservieren, z.B. mit Kaliumsorbat
  13. Kühe beregnen/ duschen. Mit großtropfigen Anlagen z.B. alter Gartenschlauch, am Futtertisch oder, noch besser, auf dem Rücktrieb vom Melkstand. Nicht dauerhaft und keine zu starke Belüftung (Gefahr von Lungenentzündung).  

Wir wünschen Euch und Euren Tieren eine herrliche Sommerzeit!
 

 

Foto: Nitiwa / stock.adobe.com