Luzerne – eine wertvolle Futterpflanze für Milchkühe

blühende luzerne

Luzerne (Medicago sativa) gehört zu den ältesten und bewährtesten Futterpflanzen für Wiederkäuer. Besonders in der Milchviehfütterung gewinnt sie zunehmend an Bedeutung – nicht nur wegen ihres hohen Proteingehalts, sondern auch durch ihre positiven Effekte auf Bodenfruchtbarkeit und Fruchtfolge.

 

Vorteile von Luzerne im Futterbau

  • Hoher Proteingehalt: Luzerne liefert wertvolles Rohprotein und damit eine hervorragende Ergänzung zu energiereichen Grundfuttern.
  • Gut verdauliche Faser: Die strukturwirksamen Zellwände unterstützen eine gesunde Pansenfunktion.
  • Fruchtfolgewert: Als Leguminose fixiert Luzerne Luftstickstoff über Knöllchenbakterien und verbessert so die Bodenfruchtbarkeit.
  • Mehrjährige Nutzung: Ein Luzernebestand kann über 4–5 Jahre genutzt werden und liefert in dieser Zeit mehrere Schnitte pro Jahr.

Empfehlungen für den Anbau

  • Standort und Bodenbearbeitung: Luzerne bevorzugt tiefgründige, durchlässige Böden. Vor der Aussaat sollte gepflügt und ein feinkrümeliges, gut gelockertes Saatbett vorbereitet werden.
  • Aussaat:
    o    Drilltiefe: 1–1,5 cm (Lichtkeimer)
    o    Saatmenge: 20–30 kg/ha
    o    Nach der Aussaat unbedingt walzen!
  • Untersaat im ersten Jahr: Da Luzerne im ersten Schnitt niedrig wächst, empfiehlt sich eine Begleitfrucht (z. B. Hafer oder Roggen). Diese unterdrückt unerwünschte Kräuter und sichert die Futterernte ab. Ab dem zweiten Schnitt übernimmt die Luzerne den Bestand.
  • Pflege: Der zweite Schnitt sollte erst zur Blüte erfolgen, um die Wurzelreserven und damit die Lebensdauer des Bestands zu stärken.

Tipps zur Silierung

  • Schnitthöhe: 8–10 cm, damit die Pflanzen rasch wieder durchtreiben können.
  • Witterung: Vor dem Schnitt 2–3 Tage Sonnenschein abwarten – dadurch steigt der Zuckergehalt und die Silierfähigkeit verbessert sich.
  • Erntekette: 2 Tage Sonne - Mähen – Schwaden – Silieren. Bandschwader sind besonders blattschonend.
  • Trocknung: Nicht zu lange anwelken, um Blattverluste (und damit Proteinverluste) zu vermeiden.
  • Siliermittel: Der Einsatz wird dringend empfohlen. Die Silage sollte mindestens 4, besser 6 Wochen reifen.

Fazit

Luzerne ist eine wertvolle und nachhaltige Futterpflanze, die Milchviehbestände zuverlässig mit hochwertigem Protein und strukturwirksamer Faser versorgt. Mit den richtigen Anbau- und Siliermaßnahmen lässt sich das volle Potenzial dieser Leguminose nutzen – für gesunde Kühe und stabile Erträge über mehrere Jahre hinweg.
 

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