Alles Mist-Kotbeurteilung bei Kühen! - Christinas Blog für Milchviehhalter!

Hallo Ihr Lieben!

Was vorne reinkommt, das muss irgendwann auch hinten wieder herauskommen. Das verrät einiges über die Verdauung. In diesem Beitrag befasse ich mich wieder mit Milchkühen und genauer gesagt mit Kuhfladen…. Im besten Fall.

Futterumstellungen werden nach 12 bis 48 Stunden an den Ausscheidungen sichtbar, was schneller als bei MLP Daten ist. Die Kombination von Kotbeurteilung, Beurteilung des Panses und das Wiederkauverhalten geben einen guten Aufschluss darüber, was los ist im Verdauungstrakt der Kuh.

Am offensichtlichsten fällt bei der Beurteilung auf, ob unverdaute Partikel im Kot sind. Vor allem unverdaute gut sichtbare Fasern geben einen guten Hinweis darüber, wie gründlich die Kuh (wieder)-gekaut hat und wie effektiv diese dann vor allem im Pansen aufgeschlossen wurden. Gut spürbare und sichtbare Faserpartikel weisen auf einen Energiemangel im Pansen hin. Zudem können lange Fasern auch ein Hinweis auf eine Subklinische Azidose sein. Sind Körner zu finden, ist die Passagerate oft zu schnell und kann mit strukturwirksamer Faser eingebremst werden. Es kann aber auch an der Futteraufbereitung liegen. Da lohnt es sich die Quetsche richtig einzustellen. Maiskörner landen im Kot, wenn sie beim Häckseln nicht genügend angeschlagen wurden oder wenn die Maissilage einen hohen Trockenmassegehalt von über 37 % hat. Auf jeden Fall solltet Ihr hier darauf achten, die Corncracker richtig einzustellen. Ob die Einstellung noch stimmt, müsst Ihr während der Ernte öfter im Silo überprüfen. Denn die Crackerwalzen verstellen sich auch wieder. Außerdem ist es eine Überlegung wert, das Schredlageverfahren anzuwenden. Mit den Körnern in den Ausscheidungen geht der Kuh in jedem Fall Energie verloren.

Auch an der Konsistenz könnt Ihr einige Rückschlüsse ziehen. Ist er sehr dünn, etwa wie Erbsensuppe, deutet das zumeist auf Acidose hin. Proteinüberschuss oder zu viel Stärke lässt ihn ebenfalls dünn werden. Nicht vergessen: Krankheitserreger oder verschmutztes Futter führen zu Durchfall und dünnem Kot. 
Dicke, feste Exkremente sind bei Färsen und Trockenstehern erwünscht. Bei laktierenden Kühen ist das ein Hinweis auf zu viel Faser. Ganz klar ist, dass die Ausscheidungen fest werden, wenn die Kühe zu wenig gesoffen haben.

Wer es genauer wissen möchte, kann eine Probe in´s Labor schicken. Dort erhaltet Ihr Aufschluss über die Stärkeverdauung oder den Fettgehalt. Der Fettgehalt ist besonders interessant, wenn Ihr Futterfette zufüttert. Die sind teuer und einige sind verdaulicher als andere. Wenn viel Fett in den Ausscheidungen ist, reicht es, die Einsatzmenge zu drosseln. Die Versorgung an Mengen und Spurenelementen lässt sich über Kotproben gut beurteilen. Sie geben Aufschluss über eine Überversorgung oder eine Unterversorgung.

Auch zu diesem Thema besuchen wir Euch und Eure Kühe gerne und beraten Euch vor Ort und wenn Ihr mögt, nehmen wir die Kostprobe selbst, schicken sie ein und passen Eure Ration anhand der Parameter an. So habt Ihr mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge.

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