Mineralstoffversorgung von Milchkühen auf Basis der Maissilage 2019

Um eine optimale Mineralstoffversorgung zu gewährleisten, ist die Bestimmung der Mineralstoffgehalte in Gras – oder Maissilagen von großer Bedeutung. Ebenfalls unabdingbar ist die Kontrolle der DCAB, da bspw. hohe Kaliumgehalte die Aufnahme von Calcium und Magnesium aus dem Blut blockieren. Daraus resultiert dann ein erhöhtes Milchfieberrisiko.

In diesem Jahr ist zu beobachten, dass die Maissilage in den Vorsilos recht nass ist und sowohl wenig Stärke als auch wenig Energie enthält. In den Hauptsilos sind die Beobachtungen ähnlich: die Trockenmassen sind normal bis trocken und enthalten im Vergleich zu guten Jahren wenig Stärke und Energie. Andererseits sind die Fasergehalte in diesem Jahr recht hoch (auch in Grassilagen und Folgeschnitten), was eine begrenzte Futteraufnahme impliziert. Dementsprechend ist darauf zu achten, dass ausreichend Struktur-XF in den Rationen vorhanden ist, da die Maissilagen nicht so viel strukturwirksame XF mitbringen. Um den Mangel an strukturwirksamen XF auszugleichen, bieten sich als mögliche Struktur-XF-Quellen Stroh, Heu o.Ä. an. In diesem Zusammenhang ist auch ein besonderes Augenmerk auf die Pansenaktivität zu legen!

Der auffällige Anstieg der Milchfett – und Eiweißgehalte (auch saisonal bedingt) lässt sich jedoch damit erklären, dass diese aus der Gesamt-XF (Milchfettgehalt) kommen.

Obwohl in Analysen oftmals gute Ergebnisse ermittelt werden, ist die Energieverwertung der Maissilagen als nicht optimal zu bewerten. Dies führt zu einer schlechteren Verdaulichkeit, die derzeit durch ein erhöhtes Ausscheiden von Maiskörnern gekennzeichnet ist, was wiederum Energieverluste (Ketosen) zur Folge hat. Dieser Effekt ist in manchen Jahren zu beobachten, da der Mais länger silieren muss. Der normale Silierprozess dauert i.d.R 6-8 Wochen. Die Energieverluste sollten durch energetisch hoch verwertbare Futtermittel (https://sn-neuruppin.de/produkte/Rind) ausgeglichen werden. Werden keine Gegenmaßnahmen ergriffen, leiden Tiergesundheit, Milchleistung und Fruchtbarkeit.

Der DCAB ist insbesondere bei Vorbereitern zu beachten, da in diesem Stadium die Milchfieberprophylaxe stattfindet. Die DCAB-Bestimmung im Harn von Vorbereitern zur Milchfieberprophylaxe sollte immer unter fachkundiger Beratung stattfinden. Die entsprechenden Teststreifen werden bei Bedarf durch Ihren SN-Fachberater zur Verfügung gestellt.

Zudem ist in diesem Jahr insbesondere auf die Calcium – und Phosphorwerte sowie die Schwefelgehalte zu achten, da diese aufgrund der Trockenperioden ebenfalls sehr unterschiedlich ausfallen.

Abschließend lässt sich feststellen, dass die Bestimmung der Mineralstoffgehalte in Silagen unabdingbar ist. Die falsche oder unzureichende Gabe von Mineralfutter verursacht unnötige Kosten und kann im schlimmsten Fall sogar die Tiergesundheit beeinträchtigen und u.a. zu einer geringeren Milchleistung führen.

Bei Fragen rund um das Thema Fütterung von Nutztieren oder zu unseren Produkten stehen Ihnen unsere SN-Fachberater (https://sn-neuruppin.de/ueber-uns/team) gern zur Verfügung.