Der Zusammenhang zwischen Silagen, Ketose und Personaleinsatz

Grundsätzlich sind qualitativ hochwertige Silagen DAS Kriterium für gesunde Kühe und eine hohe Milchleistung, denn diese werden in größeren Mengen von den Kühen aufgenommen (unter Beachtung der Faser) und bedeuten somit auch eine verbesserte Aufnahme von Inhaltsstoffen.

Um eine top Silage zu erhalten, sollten bestimmte Punkte beachtet werden; nachzulesen in unserem Artikel zur Grassilierung: https://sn-neuruppin.de/news/grassilierung-worauf-kommt-es 

Da Milchkühe wiederkäuergerecht gefüttert werden müssen, benötigen wir Rohfaser und daraus wiederum die strukturierte Rohfaser. Es gibt auch die Möglichkeit dieses mit ADF, NDF, NFC und ADL zu berechnen.

Hier können jedoch folgende Probleme auftauchen:

  • Hohe Faserbestandteile + zu wenige Inhaltsstoffe bei schlechter Verwertung => negative Effekte auf die Milchleistung und Verschlechterung der Reproduktionsrate möglich => Ketosen können entstehen
  • Zu niedrige Faserbestandteile + hohe Inhaltsstoffe bei guter Verdaulichkeit => sehr gut bei Beachtung der Rohfaser, ansonsten ist die Wahrscheinlichkeit einer Acidose stark erhöht => wiederum Verschlechterung der Reproduktionsrate möglich
  • Wenn der Pansen läuft, ist die Kuh gesund!

Um diese Probleme zu verhindern, ist eine sehr gute Silierung unabdingbar. Ansonsten werden Kühe erkranken, diese müssen durch den TA behandelt werden, was wiederum Kosten verursacht. Hinzu kommt ein erhöhter Personalbedarf im Betrieb durch zusätzliche Aufgaben, die im Zusammenhang mit den kranken Kühen ausgeführt werden müssen.
 

Grafik Zusammenhang Energiedichte und Gärqualität

Wie bereits auch in unserem Artikel zum neuen „KETO-Blick“ (https://sn-neuruppin.de/news/der-neue-keto-blick) beschrieben, besteht ein großer Zusammenhang zwischen Ketose – Silage – Tiergesundheit und – Management. Dabei ist ein primäres Ziel von Landwirten, Futtermittelberatern und Tierärzten eine gesunde Kuh mit einer hohen Milchleistung und möglichst wenigen Problemen. Sind die Tiere gesund, bedeutet dies letztendlich auch Erleichterungen in der Prozess – und Arbeitsorganisation.

Weiterhin wird die Leistung auch maßgeblich durch die richtige Anpassung der Rationen durch geeignete Kraftfutter mitbestimmt (andere Faktoren wie z.B. der Stallbau spielen ebenfalls eine Rolle). Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Tiergesundheit und somit auch der Personaleinsatz unter anderem davon abhängen, welche Menge Futter eine Kuh aufnimmt. Eine gute Futteraufnahme bedingt eine gute Kuhgesundheit und letztendlich weniger Aufwand für die Mitarbeiter. Ein weiteres Ziel sollte sein, die Ketoseerkrankungen in einem Betrieb unter 5% zu halten. Uns ist bewusst, dass dies ein hohes Ziel ist, was durch o.g. Maßnahmen aber erreicht werden kann.

Fazit

Tiere, die gut fressen, erfreuen sich einer guten Gesundheit, weisen eine hohe Milchleistung & eine verbesserte Reproduktionsrate (weniger Stoffwechselprobleme) auf. Der Betriebsleiter muss weniger Zeit in diesen Bereichen aufwenden und kann sich anderen Aufgaben widmen. Letztendlich gilt es, durch ein bereichsübergreifendes Management (Silierung, Silomanagement, Rationsgestaltung, Tiergesundheit etc.) die Prozesse so zu gestalten, dass Fehler vermieden und die Versorgung der Tiere so optimal wie möglich gestaltet wird.

Benötigen Sie weitere Unterstützung? Unsere Fachberater stehen Ihnen auf Wunsch neben der Futtermittelberatung auch bei Fragen zu anderen Themen rund um das Betriebsmanagement zur Seite.

Bildnachweis: 
Grafik: Dr.Pieper Technologie- und Produktentwicklung GmbH