Melasse in der Pferdefütterung

melasse in der pferdefütterung

Melasse hat mittlerweile einen eher schlechten Ruf in der Pferdefütterung, obwohl sie früher noch Bestandteil jeder Futterration war. Dabei ist vielen Pferdebesitzern wahrscheinlich gar nicht bewusst, dass sie in der richtigen Dosierung gar nicht so schlecht ist, wie ihr Image.

Was ist denn Melasse eigentlich?

Melasse ist ein zu 100% natürliches Nebenprodukt, das bei der Raffination von Zucker anfällt. Die Zuckerrübe wird mehrfach entsaftet und der Zucker damit herauskristallisiert. Melasse ist das, was übrigbleibt, wenn kein Zucker mehr gewonnen werden kann. 

Woraus besteht Melasse? 

Die meisten würden nun mit „Zucker“ antworten. Der Rübenzuckergehalt beträgt ca. 48%. Dieser wird sehr schnell im vorderen Bereich des Dünndarms resorbiert und ist sehr leicht verdaubar. Neben der enthaltenen Saccharose verfügt Melasse auch über 40 Stoffe, die nichts mit Zucker zu tun haben. Dies sind unter anderem Aminosäuren, Betain, wichtige Nährstoffe und Mineralien. Außerdem enthält sie so viel Chrom, wie kein anderes Pferdefuttermittel und gilt als wichtigster Lieferant dieses Elements. Chrom ist ein Bestandteil des Insulintoleranzfaktors, welcher die Wirkung von Insulin und die Aufnahme von Glukose in die Zellen unterstützt und damit Energie bereitstellt. Letzteres ist insbesondere für das Gehirn wichtig, damit das Pferd sich konzentrieren kann und „wach“ ist, aber trotzdem nervenstark bleibt. Die Gehirn- und Nervenzellen können keine Energie aus Fett nutzen und benötigen somit die Energie aus der Glukose. Zudem hat Chrom eine verdauungsfördernde Wirkung, da es Bestandteil des Enzyms Trypsin ist, welches Eiweiße im Dünndarm in Aminosäuren umwandelt. Chrom kann außerdem den Alterungsprozess des Pferdes verlangsamen und für mehr Vitalität sorgen. 

Was kann Melasse bewirken? 

Melasse kann die Mineral- und Nährstoffversorgung des Pferdes unterstützen und Mangelerscheinungen vorbeugen. Die enthaltenen Aminosäuren können überschüssigen Ammoniak, welcher auch als Zellgift im Gehirn bekannt ist, binden und damit die Konzentration des Pferdes fördern. Betain gilt als Grundlage zur Synthese der Stoffe, die für die Muskulatur, Energieversorgung und auch für die Reizüberleitung der Nerven verantwortlich sind. Auf Grund ihrer klebrigen Eigenschaft eignet sich Melasse ideal als natürlicher Staubbinder von Futtermitteln. Dadurch kann auf chemische Staubbinder verzichtet werden. Zudem ist sie besonders schmackhaft, wodurch das Futter auch von wählerischen Pferden besser angenommen wird. 

Keine Angst vor Melasse

In Pferdemüslis sind durchschnittlich 5% Melasse enthalten. Bei einem Kilogramm Futter wären dies 24 Gramm Rübenzucker. Davon sind 12 Gramm Glukose und 12 Gramm Fructose. Die Glukose wird durch die Ausschüttung von Insulin in die Zellen aufgenommen. Die Fruktose wird in der Leber ebenfalls zu Glukose umgewandelt und gelangt dadurch erst verzögert ins Blut. Zum Vergleich: In einem Kilogramm frischem Gras sind ca. 80 Gramm Zucker enthalten und in einem Kilogramm Heu ca. 100 Gramm (abhängig von Grassorte und Schnittzeitpunkt). Bei einer Fütterung von 10 kg Heu nimmt das Pferd also allein schon rund einen Kilogramm Zucker durch selbiges auf. 

Auch bei unseren Produkten achten wir stets darauf, dass keine Überversorgung mit Zucker erfolgt und mit der richtigen Dosierung ergeben sich einige positive Effekte für die Gesundheit Deines Pferdes.