Unterstützung der Atemwege

rappe in der herbstsonne

Warum hustet mein Pferd?

Hustet ein Pferd, liegt eine Reizung oder Infektion der Atemwege vor. Diese äußert sich beim Pferd durch gelegentliches Husten, gerade zu Beginn einer Belastungssituation, wie z.B. erstes Antraben nach der Warmreitphase im Schritt.

Der Husten selbst ist das Symptom, nicht die Erkrankung und muss immer ernst genommen werden. Je schneller das Pferd einem Tierarzt vorgestellt und behandelt wird, desto größer ist die Chance, dass der Infekt nicht chronisch wird und das Pferd danach wieder voll einsatzfähig ist.

Wodurch werden Atemwegserkrankungen begünstigt?

Häufig treten Atemwegsreizungen im Herbst/Winter auf. Die Pferde stehen vermehrt im Stall, der in manchen Fällen schlecht belüftet ist und in dem mit offenem Heu und Stroh gearbeitet wird, wodurch sie einer höheren Staubbelastung ausgesetzt sind. Aber auch Stress und das geringere Bewegungsangebot können Auslöser sein. Es reicht aber auch die Schwächung der Abwehrkräfte durch den Fellwechsel. 

Wie können Haltungsbedingungen zur Verhinderung oder Reduzierung von Atemwegserkrankungen beitragen?

Hustet das Pferd, sollten schnellstmöglich, mit dem Behandlungsbeginn durch einen Tierarzt, die Haltungsbedingungen optimiert werden:

  • Auf beste Qualität des Heus und der Einstreu achten und gegebenenfalls zeitweise die Einstreu wechseln, z.B. auf Späne oder Strohpellets. Das Heu waschen, durch eingeweichte Heucobs ergänzen oder sogar ersetzen.
  • So wenig Staub wie möglich im Stall: z.B. die Stallgasse nicht fegen, wenn Pferde in den Boxen stehen. Aber auch Spinnweben sollten immer wieder entfernt werden, da sie Staubfänger sind.
  • Auf gute Belüftung achten, da sonst die höhere Luftfeuchtigkeit im Stall zu vermehrter Schimmelpilzbildung führt.
  • Ausreichend Bewegung ist in der kälteren Jahreszeit essentiell. Diese sollte über genügend Zeit auf Paddock oder Weide und durch zusätzliche Bewegung auf möglichst staubfreien Untergründen stattfinden.
  • Auch sollte darauf geachtet werden, dass die Pferde nach der Bewegung durch das längere Winterfell schneller schwitzen und dadurch mehr auskühlen können. Da ist ein gutes Nachversorgen des Pferdes nach dem Reiten erforderlich, wie längeres Trockenführen oder eindecken mit einer Abschwitzdecke.
  • Das Abwehrkräftesystem des Pferdes unterstützen:
    • Durch Omegalin-Mash in der Fütterung, dieses unterstützt das Pferd im Fellwechsel und beugt so einer Schwächung der Abwehrkräfte vor.
    • Mit Schwarzkümmelöl, das zusätzlich über das Futter gegeben werden kann. Das Öl wirkt antibakteriell und entzündungshemmend.
    • Sollte schon eine vermehrte Schleimbildung in der Pferdelunge vorhanden sein, kann eine Leckmasse die Atemwege prophylaktisch unterstützen. Dadurch beginnen die Pferde zwar nach ein, zwei Tagen noch stärker zu husten, was aber ein gewünschter Effekt ist, denn dadurch setzt die Schleimlösung von den Bronchien ein.

 

ponys fressen leckmasse pur

Alles in Allem gilt: je schneller auf den Husten des Pferdes reagiert wird, desto größer ist die Chance, dass der Husten nicht chronisch wird und die Leistungsbereitschaft des Pferdes nicht dauerhaft unter der Infektion leidet. Man sollte noch bedenken, dass die Regeneration der Pferdelunge 5 bis 7 Wochen dauern und in der Zeit das Pferd nicht der vollen Belastung ausgesetzt werden kann.

 

Titelbild: kwadrat70 / stock.adobe.com
Foto Ponys: Janca Simmchen